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Christian Theierl für die Vielfalt in der vfdb

Vielen Dank für dein Interesse auf der vielfalt@vfdb Präsenz vorbeizuschauen. Mein Name ist Christian Theierl und ich bin Ansprechperson dieser Kampagne. Ich bin seit 1999 bei der Feuerwehr Hamburg tätig. Seit 2019 bin ich Gleichstellungsbeauftragter der Feuerwehr Hamburg. In meinen 24 Jahren Einsatz- und Fachlehrertätigkeit habe ich Feuerwehren intensiv kennengelernt. Dies ist für meine tägliche Diversityarbeit ein großer Vorteil.

Wir haben in Hamburg die Gleichstellungsbeauftragung zügig in Richtung eines Diversityansatzes erweitert. Hintergrund sind Strukturen und Mechanismen, die in der Feuerwehr alle Vielfaltsdimensionen gleichermaßen betreffen. Wichtig ist dabei, dass keine Gewichtung in der Wichtigkeit der Vielfaltsdimensionen vorgenommen wird. Jegliche Dimension und deren individuelle Ausprägung ist ein Gewinn für die Feuerwehr.

Mein Ziel ist, zu den verschiedenen Dimensionen und deren Ausprägung zu sensibilisieren und über Mechanismen, die einen offenen und von Akzeptanz geprägten Umgang miteinander teilweise verhindern, aufzuklären. Ein vielfaltiges Team ist ein Gewinn für die Feuerwehren.

Kurz zusammengefasst sehe ich drei Hauptgründe für Feuerwehren Vielfalt als Gewinn für sich zu erkennen:

  • Vielfältige Teams sind Innovativer, können Konflikte und Aufgabenstellungen besser lösen und beugen eigenen Wahrheiten in der Sichtweise auf andere Menschen vor. Im Einsatzdienst ist dies im Bezug auf handwerkliche Fähigkeiten und berufliche Hintergründe schon immer Konsens. Persönliche Vielfaltsausprägungen des Teams sind gleichermaßen ein Gewinn für Feuerwehren.
  • Vielfalt ist in der Feuerwehr schon immer vorhanden und nimmt durch offenere Rekrutierungswege weiter zu. Diese teilweise nicht sichtbare Vielfalt führt zu Diskriminierungserfahrungen unterrepräsentierter Gruppen. Hier ist besonders die sexuelle Orientierung zu nennen, die nicht anhand äußerer Merkmale zu erkennen ist. Tabuisierungen und Diskriminierungen sind in den Feuerwehren vorhanden. Als Erfahrung aus Hamburg bringe ich jedoch die Auffassung mit, dass dies kaum bösartig gewollt ist, sondern aus einem Selbstverständnis als „männliche, weiße und heterosexuelle“ dominierende Gruppe entsteht. Aus meiner Erfahrung kann ich ebenfalls sagen, diese Selbstreflexion ist nur auf den ersten und oberflächlichen Blick tatsächliches Abbild von Feuerwehr.
  • Als dritten Punkt ist der zunehmende Nachwuchskräftemangel in Verbindung mit einer Welle altersbedingten Ausscheidens aus der Feuerwehr zu nennen. Hinzu kommt, dass nachwachsende Generationen sich bewusst sind, dass sie sich in einem Markt für Arbeitnehmende bewegen. Zudem ist ein vielfältiges, diskriminierungsfreies Tätigkeitsfeld elementarer Bestandteil für ihre Entscheidung zu Gunsten eines Tätigkeitsfeldes. Dies gilt auch für Menschen, die sich nicht in einer unterrepräsentierten Gruppe wiederfinden. Die hieraus resultierende Notwendigkeit Vielfaltsarbeit zu beginnen oder zu intensivieren, wird teilweise als notwendiges Übel angesehen. Diese Einstellung ist grundlegend falsch. Vielfalt ist ein Gewinn. Vielfalt schützt vor Diskriminierung, Rassismus, Sexismus und macht Feuerwehren innovativer, zukunftsfähiger und verbessert deutlich die Fähigkeit Konflikte zu bewältigen und im Team zu kommunizieren.

Ich freue mich, in der vfdb als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen und möchte die Feuerwehren unterstützen ihre Diversityarbeit aufzunehmen oder auszubauen. Da ich mich derzeit hautberuflich mit dem Thema beschäftige, kann ich durch meine Erfahrungen praktische Unterstützung liefern. Zudem kenne ich die Feuerwehr seit vielen Jahren und spreche die Sprache der Feuerwehr. Außerdem kann ich allgemein bekannte Konzepte zur Vielfaltsarbeit sehr gut in die speziellen Feuerwehrzusammenhänge transferieren. 

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