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Referat 13

Feuerwehrhistorisches Fachsymposium 2024 des Referat 11 in Lauterbach

Am 9. März 2024 veranstaltete das Referat 11 - Brandschutzgeschichte - der vfdb ein Fachsymposium, welches unter das Thema „Feuerwehr und Brandschutz in historischen Filmen” gestellt wurde. Die diesjährige Tagung stellte nach einer mehrjährigen pandemiebedingten Pause einen Neubeginn der seit vielen Jahren sehr erfolgreich durchgeführten Veranstaltungsserie zu feuerwehrhistorischen Inhalten dar. Passend zum Thema wurde das Fachsymposium in einem historischen Lichtspielhaus im hessischen Lauterbach in der Nähe von Fulda, dem Standort des Deutschen Feuerwehrmuseums, durchgeführt. Das 2024er Symposium stieß aufgrund des Thema´s und Formates auf große Resonanz und Zustimmung beim Fachpublikum, wie die beeindruckende Zahl der Anmeldungen und das anschließende positive Resümee der Teilnehmenden zeigte. 

Nach der Begrüßung mit einem kurzen Exkurs in die Geschichte des Lichtspielhauses begann der erste von drei Themenblöcken mit Feuerwehrfilmen. Der Leiter des Referates 11, Carsten Löwe, führte durch die gesamte Veranstaltung und begrüßte deutsche und österreichische Feuerwehrhistoriker als Moderatoren. Die Referenten erläuterten den historischen Rahmen und die fachlichen Hintergründe zu den Filmbeiträgen. Nach der Aufführung der Filme, von denen der älteste aus dem Jahr 1907 gerade einmal vier Minuten lang war, standen die Referenten für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. 
Das Symposium selbst war in drei zeitlichen Epochen gegliedert: Feuerwehrfilme bis zum Ende der Weimarer Republik (1905 bis 1930), in der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) und Filmbeiträge der Feuerwehr in der Nachkriegszeit (1945 bis 1960). Das Spektrum der Beiträge reichte vom Dokumentar-, über den Lehrfilm bis zu einem als Spielfilm für Kinoaufführungen produzierten Streifen. Für das Publikum war es nicht nur interessant, die Entwicklung von Technik und Taktik sowie Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehren augenscheinlich zu erleben, sondern auch den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext zu erleben, in dem die Filmbeiträge durch ihre Handlung eingebettet waren. 

So kam im ersten Block neben dem technischen Fortschritt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der sich entwickelnden einheitlichen Ausbildung an Landesfeuerwehrschulen auch der Niedergang der europäischen Monarchien zum Ausdruck. Erschreckend war in den Beiträgen aus der Zeit des Nationalsozialismus, wie drastisch und in welch kurzer Zeit die Feuerwehrfilme inhaltlich und dramaturgisch einer Wandlung unterzogen wurden: Von der fachlich untersetzten Ausbildung der großstädtischen (Berliner) Feuerwehr, über den Lehrfilm zum standardisierten, bereits militärisch exakt ausgeführten Löschangriff nach der Ausbildungsvorschrift auf der Grundlage des Reichsfeuerlöschgesetzes, bis zum Beitrag über die idealisierte Darstellung der HJ-Feuerwehrscharen als Teil der Heimatverteidigung im Krieg, der als nationalsozialistischer Propagandastreifen als solcher erkennbar war, aber dennoch erläutert und gekennzeichnet werden muss. Der dritte Themenblock, die Nachkriegszeit, zeigte die Entwicklung von privatrechtlichen Feuerwehren von der Gründung als nebenamtliche Fabrikfeuerwehr bis zu deren Tätigkeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Das Bild der Nachkriegsgesellschaft wurde am Beispiel der Feuerwehrführungskräfte durch einen Filmbeitrag über die 1954er Jahresfachtagung der neu gegründeten Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb) gezeichnet. Ein hochinteressanten Blick in die wirtschaftlich und gesellschaftlich aufstrebende Bundesrepublik erlaubte der letzte Filmbeitrag über die Kölner Messe „Der Rote Hahn-Interschutz 1961“ und den 22. Deutschen Feuerwehrtag in Bad Godesberg. 

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