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Auf dem Weg zur Deutschen Brandstatistik: Aufruf an deutsche Feuerwehren zum Mitwirken

Gemeinsame Initiative von DFV, AGBF, WFV und vfdb für faktenbasierten Brandschutz

Gemeinsam mit den Feuerwehrverbänden (AGBF, DFV, WFVD) ruft die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) alle Feuerwehren auf, sich an der Datenerfassung der Brandschadenstatistik in der aktuell gestarteten Phase III zu beteiligen. Ziel ist es, den bestehenden Datensatz über Gebäudebrandeinsätze auszubauen, um den Brandschutz faktenbasiert weiterzuentwickeln.

Die vfdb-Brandschadenstatistik ist eine freiwillige Erhebung von Daten zu Gebäudebrandeinsätzen. Diese werden von Feuerwehren deutschlandweit unter einheitlichen Kriterien erfasst und durch die vfdb in einer zentralen Datenbank anonymisiert gesammelt. Nach einer erfolgreichen Pilotphase vor über zehn Jahren wurde die Brandschadenstatistik bereits mit zwei Erhebungsphasen aufgebaut. Mittlerweile ist die Brandschadenstatistik Teil des von der vfdb initiierten Gesamtprojekts „Deutsche Brandstatistik“ (gefördert durch die Verbände bvfa, FVLR, ZVEI und vfdb). Sie bildet darin einen einheitlichen und themenübergreifenden Datensatz ab. Die Deutsche Brandstatistik setzt sich modular aus weiteren Statistiken mit Bezug auf Brände zusammen (z. B. Versicherungsdaten vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der polizeilichen Kriminalstatistik).

Die Brandschadenstatistik liefert verschiedenen Akteuren Fakten, auf die sie sich stützen können. Sie hilft Feuerwehren bei der Erkennung von Risiko- und Einsatzschwerpunkten. Mit den Ergebnissen kann die Industrie ihre Brandschutzlösungen verbessern. Brandschutzplaner können sich mit den Daten auf eine Grundlage beziehen und auf belastbare Wirksamkeitsnachweise zurückgreifen. 

Bisher wurden zu diesem Zweck bereits über 5.000 Gebäudebrandeinsätze von über 30 Feuerwehren erfasst. Mit Phase III wird der Datensatz weiter ausgebaut. Die Feuerwehrverbände rufen die Feuerwehren (Berufs-, Werk-, Betriebs- und Freiwillige Feuerwehren) zur Beteiligung auf. Mit einem durchschnittlichen Zeitaufwand von nur zwei Minuten pro Gebäudebrandeinsatz kann jede Feuerwehr einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des Brandschutzes leisten. Wünschenswert ist eine Erfassung bei allen Gebäudebrandeinsätzen der Feuerwehren für einen frei wählbaren Zeitraum (ca. größergleich zwei Monate). Interessierte Feuerwehren können den Erfassungsbogen entweder vollständig digital über ein online-Formular (https://arcg.is/1KTXfC1) oder als pdf-Datei (https://www.vfdb.de/themen/statistiken/mitmachen) ausfüllen. Für individuelle Abstimmungen zur Vereinfachung der Erfassung, z. B. Exporte aus dem Berichtswesen oder gesammelter Versand der Erfassungsbögen, wenden Sie sich bitte an statistik(at)vfdb.de.

Die bisherigen Auswertungen liefern bereits deutliche Erkenntnisse (Technischer Bericht 14-01 der vfdb):

  • AGBF&vfdb: im Holzbau tritt nach aktuellen Datenstand eine erhöhte Branddynamik auf, diese resultiert in einem Mehraufwand beim Löschen.
  • DFV: Küchenbrände sind in der Wohnnutzung dominierend mit 49 % der Brände.
  • WFVD: die Sachschäden bei tatsächlichen Bränden fallen bei Werkfeuerwehren geringer aus, als bei öffentlichen Feuerwehren.

Die Ergebnisse werden schrittweise in Form von wissenschaftlichen Arbeiten, kurzen Faktenblättern zu Einzelthemen sowie Fachartikeln veröffentlicht und bei Fachveranstaltungen vorgestellt. Darüber hinaus erhalten alle teilnehmenden Feuerwehren einen Zugang zur anonymisierten Datenbank.

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